Wenn es interessiert, hier ein kurzer Stimmungsbericht, verfasst im Zustand noch immer anhaltender Sauerstoffschuld im Gehirn:
Nun, in einem Anfall maßloser Selbstüberschätzung
wollte auch ich nun meinen ersten "richtigen" Radmarathon bestreiten.
Wie kommt man auf so etwas? Bei irgendeiner Routine- Googelei ging diese „Krusnoton.cz“-Seite auf.
Wahnsinn! Ich war begeistert davon, das man wegen eines Ötztaler`s (zumindest was die Daten der langen Strecke betrifft) nicht über 10 Stunden bis in die Alpen fahren muss, sondern dass ich das auch ´ne gute Stunde von mir zu Hause haben kann,
nur eben auf der anderen Seite des Gebirges (die ich zugegebener Maßen bisher überhaupt nicht kannte). Hinterm Horizont geht es also doch noch weiter! Das sollte doch ein Versuch wert sein.
Die Anreise erfolgte schon am Freitag Abend ganz bürgerlich per PKW via Zinnwald auf der Straße Nr. 8 nach Teplice. Ein Schlechtes Gewissen hatte ich dabei nicht, denn die Strafe ereilte mich tags darauf, indem ich diesen
Weg in der anderen Richtung wieder herauf radeln durfte. Die Übergabe der Startunterlagen und die Zuweisung des Schlafplatzes erfolgten völlig unkompliziert, auch noch nach 21:00 Uhr, da eines der netten Mädchen sehr gut deutsch sprach
und auch noch kein so großer Andrang herrschte. Der Schlafplatz in der Turnhalle lies Erinnerungen an alte Orientierungslaufzeiten in den Siebzigern aufkommen, nur die heutige Flächenauslastung kam bei weitem nicht daran heran.
Wir waren also nur 5 oder 6 Leute in der Riesenhalle. Die Tschechen leisteten sich wohl eine Hotelunterkunft, denn im Radkeller waren doch einige Maschinen mehr untergestellt, oder sie schliefen einfach nur draußen unter dem EU-Rettungsschirm.
Morgens gegen halb 6 war dann erstes Gewusel angesagt, da wollten wohl wirklich schon welche 7:00 Uhr am Start stehen - die ganz Harten also. Der Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes - der Himmel
wolkenverhangen und Regen. Wie das ausgehen kann sieht man auf der Bildergalerie dieser Veranstaltung von 2011. Unter diesem Eindruck sofort wieder hinlegen!
Irgendwann wurde dann doch aufgestanden,
kurzes Frühstück, der Supermarkt ist gleich um die Ecke. So, nun füllte sich auch der Parkplatz und die Startnummernausgabe zusehends. Der Himmel hellte sich zwischenzeitlich auch auf. Es wurde trocken, scheinbar alles Bestens.
Die Streckenwahl war getroffen, 170 sollten es also werden, der eingangs erwähnte "Anfall" hielt also noch an. Drei Gründe zur Befürwortung des Unternehmens:
· - die Auffahrt zum Mücken-Türmchen, die ich unbedingt absolvieren wollte, war in der "kleinen"
Runde nicht dabei.
· - die Option nach drei Erzgebirgsanstiegen
auf die 110er-Strecke einbiegen zu können um mit DNF in der Ergebnisliste "nach Hause" zu fahren (hat den Vorteil, dass man in der Ergebnisliste nicht lange suchen muss, diesen Vorteil kann man aber auch so erzielen - wie sich weiter unten zeigen wird)
· - und die Möglichkeit zwei
Gebirge in einer (Tages-)Tour zu befahren (Erzgebirge und Böhmisches Mittelgebirge), wer von den ganzen Alpenmarathon-Fahren kann das schon von sich behaupten!
Dagegen sprach allerdings
der schlechte Trainingszustand, der jedoch durch gut angelegte Energiespeicher in Form von Bauchfett wettgemacht werden sollte.
START!